Bühnenbild- Schauspiel- Malerei

Ich und meine Summe

ICH UND MEINE SUMME – Die Parapraxis [pd#0.03]

performative Installation im ehemaligen Jugendgerichtshof, Rüdengasse 7- 9, 1030 Wien; Juli 2014

Schnöde Gesichter, Bürokratie gegen die ich mich nicht wehren kann. Warum bin ich hier? Und was macht dieses Stück Gelantine in meiner Hand, das von den Wärtern begutachtet wird, befragt wird, Schlüsse werden daraus gezogen!, die ich nicht nachvollziehen kann. Bin ich schuldig? Ich verstehe  nichts, folge aber den Anweisungen. Die freundliche Dame im Empfangszimmer schiebt ihren Aktenschrank beiseite, der Duft von frisch gebrühtem Kaffee macht sich im Raum breit. Ich schaue in das dunkle Loch und betrete den Steg und sehe den See, den die auslaufende Kaffeemaschine der Empfangsdame hinterlassen hat. Das hat sie wohl nicht bemerkt. Plötzlich ist der Aktenschrank wieder vor dem Loch in der Wand, es gibt kein Zurück. Also mache ich mich alleine, im Dunkeln, die schwarze Gelantine in meinen Händen, auf den Weg.. Am Ende meine ich zu verstehen. Nach der letzten Etappe, in der mich der schwarze, wabbelige und schnarchende Gelantineberg verschluckt hat. Ich dachte schon es war alles ein Spaß, der Tanz, die Massage, die Zigarette mit dem stummen Mann. Aber nun stehe ich eher bedrückt an der Bar und der süße Cocktail heitert mich an diesem Abend nicht mehr auf.