“I Furiosi” - Diplomarbeit zum gleichnamigen Roman von Nanni Balestrini
Entwurf im Theater an der Wien, Modell im Maßstab 1:33 1/3
Das Publikum des Theater an der Wien hat bereits Platz genommen und wartet darauf, dass das Licht ausgeht und der Eiserne Vorhang hochfährt. Doch stattdessen löst sich der goldene Doppelkopfadler vom Schmuckportal und fällt mit einem Krach auf die Vorbühne.
Geschockt und neugierig erheben sich einige Männer aus dem Publikum und nähern sich dem Adler, bis einer sich traut ihn hochzuheben und auf die Bühne zu tragen, auf der er fortan für den geliebten roten Milan gehalten wird. Beim Aufgang des Vogels entsteht ein Handgemenge und die Männer aus dem Publikum teilen sich in zwei feindliche Lager, um die nächsten Stunden gegeneinander zu kämpfen. Die Gruppe auf der Vorbühne nennt sich Rotschwarze Brigaden des AC Milan, die auf der Hinterbühne I Furiosi.
Im Laufe des Stücks stellen die rotschwarzen Brigaden einen eisernen Mast auf, an dessen Spitze Stahlseile angebracht sind. Im Siegestaumel ihres geliebten Fußballvereins tanzen sie um den Mast, was solange gutgeht, bis die I Furiosi hinzukommen und der Tanz in einer Hetzjagd endet. Auf dem Höhepunkt ihres brutalen Festes, das von gemeinsamen Sprechchören angeheizt wird, löst sich, verstört über die Brutalität und Zerstörungswut der Busfahrer Ciglione aus der Gruppe; er weint und singt eine Arie.
